Camino Tinto – der neue Standard in Sachen Rotwein

Nein, ich werde an dieser Stelle nicht die fast schon alltäglich gewordene Metamorphose vom Normalsterblichen zum Top-Sommelier vollziehen nur um einen guten camino_tinto_bio_rotweinRotwein zu empfehlen. Ich kann nichts von Abgang, Regionen und Gerbstoffen erzählen und will es auch nicht, da ich einfach keine Ahnung davon habe. Was ich aber dafür habe, ist ein ausgeprägter Geschmackssinn der mich einen guten Wein von einem mäßigen Unterscheiden läßt. Wie wahrscheinlich etliche Leser dieses Elaborates habe auch ich meine Jugend mit 1 Liter Pennerglück im Tetrapack verbracht, dann den Aufstieg zum Lambrusco geschafft und mit meiner 7 Jahre älteren Ehefrau dann letztendlich auch wirklich gute Weine kennen gelernt. Mit jeder Steigerung merkte man wie fürchterlich das vorige, eigentlich recht zufrieden konsumierte Produkt  gewesen war und wieviel man geschmackserlebnistechnisch einem hochwertigen Rebensaft abgewinnen kann sind denn erst einmal die entsprechenden Sinnesrezeptoren dafür aktiviert & trainiert. So stieß ich eines Tages auf den hier besprochenen Camino Tinto, der einen wahnsinnig guten Alltagswein darstellt und so süffig und lecker ist, das dieser nach Öffnung meist binnen einer Stunde nur noch eine Flasche fürs Altglas ist.

Die hier verwendeten Rebsorte sind Tempranillo/Cencibel aus der Region Mancha und aktuell ist der Jahrgang 2006 im Handel kursierend. Aber das tolle an diesem trockenen Spanier ist das man sich ihn auch wirklich leisten kann. Mit rund 4 € ist man dabei und thats what i call a Preis-Leistungsverhältnis! Man darf nun keine Merlot’sche Komposition an assistierenden Wildbeerengeschmäckern erwarten, dennoch liegt man bei diesem Wein in den seltensten Fällen daneben. Will heißen: so verschieden die Weingeschmäcker auch sein mögen, dieser hier schmeckt fast jedem Gast.