Schäden im Parkett ausbessern

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Bei Bodenbeläge gibt es ganz unterschiedliche Herangehensweisen. Beliebt sind heute in erster Linie Böden in Holzoptik. Dazu zählt neben dem Parkett auch Laminat, oder Vinyl. Solche Böden werden im Normalfall mittels Klicksystem verlegt. Beim Verlegen startet man in einer Ecke, verlegt eine Bahn und kürzt die letzte Latte so ein, dass sie passt. Mit dem Reststück startet man in der nächsten Reihe. Dadurch werden die Bahnen unterschiedlich versetzt und stabil miteinander verbunden. Es entsteht die typische Optik, die man bei jedem so verlegten Boden sehen kann. Böden werden in der Regel nicht miteinander verleimt. Die Latten sind mit Nut und Feder ausgestattet und bilden eine feste Verbindung, ohne zusätzlichen Leim. Der Vorteil davon ist, dass man verhältnismäßig leicht eine Latte austauschen kann. Man muss sich lediglich zu der beschädigten Stelle durcharbeiten und sie durch ein neues Stück Laminat ersetzen. Auch bei Vinyl, oder Parkett funktioniert das Austauschen ähnlich. Was aber, wenn kein Fertigparkett verlegt wurde, sondern das Parkett mit dem Estrich verklebt ist. Will man hier Schäden im Parkett ausbessern, ist das aufwändiger, als den Boden einfach mit ein paar Handgriffen abzubauen und ein Brett auszutauschen.

Schwimmend verlegen

Die Methode, den Boden mittels Klick-System mehr, oder weniger lose auf den Untergrund zu legen, nennt man schwimmende Verlegung. Der Bodenbelag liegt lose, mit ein wenig Abstand zur Wand, auf dem Boden. Der Spalt wird mit einer Sesselleiste verdeckt. Darunter kann der Boden sich ausdehnen und zusammenziehen, sowie kleinere Bewegungen mitmachen. Unter dem Boden kommen zwei Schichten zum Einsatz. Einerseits eine Dampfbremse und andererseits die Trittschalldämmung. Die Dampfbremse ist eine Folie, die aufsteigende Feuchtigkeit aus der Bodenplatte blockiert. Der Bodenbelag wird damit vor Feuchtigkeit und damit verbundenen Schäden geschützt. Die Trittschalldämmung soll die Geräusche, die beim Gehen auf dem Bodenbelag entstehen, dämpfen. Der Boden liegt lose auf dem Estrich und jeder Zwischenraum sorgt dafür, dass beim Gehen ein Geräusch entsteht. Die weiche Matte, die als Trittschalldämmung zwischen Boden und Dampfbremse liegt, soll diesen Effekt verhindern.

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Laminat im Klickverfahren ist nicht schwer zu verlegen. Mit ein wenig Werkzeug kann kaum etwas schief gehen

Boden verkleben

Eine Alternative zum schwimmenden Verlegen, ist das Verkleben des Bodens. Man verwendet dazu spezielle Bretter, die kein Nut, oder Feder haben. Die Kanten sind glatt und der verlegte Bodenbelag, etwa ein Vinylboden, ist dünner, als ein vergleichbarer Fertigboden mit Nut und Feder. Das Verkleben ist deutlich schwieriger, als den Boden schwimmend zu verlegen. Der Kleber muss so gleichmäßig aufgetragen werden, dass keine Höhenunterschiede entstehen. Gleichzeitig darf überschüssiger Kleber nicht zwischen den Bodenelementen hervorquellen. Tut er es doch, muss er unmittelbar ordentlich entfernt werden. Später, wenn der Kleber ausgehärtet ist, ist er hart wie Stein und lässt sich nicht mehr entfernen. Parkettböden im Altbau sind oft aufwändig gestaltet und in komplizierten Mustern verklebt. Es wurden die einzelnen kleinen Teile in Fischgräten, Quadraten, oder anderen Mustern mit dem Estrich verklebt. Beim Verkleben gibt es zwei wesentliche Vorteile. Da der Bodenbelag mit dem Boden verklebt ist, liegt er fest und großflächig auf. Es kann also keine zusätzliche Geräuschentwicklung geben, wenn man ihn betritt. Der zweite große Vorteil des verklebten Bodenbelags ist die Effizienz der Bodenheizung. Verlegt man Bodenbelag schwimmend auf einer Fußbodenheizung, kommt eine spezielle Trittschalldämmung zum Einsatz.

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Auch wenn die Nutzschicht bei Vollholz-Parkett dick ist und entsprechend oft abgeschliffen werden kann, lässt sich nicht jeder Schaden ausbessern

Schäden im Parkett ausbessern

Parkett ist anfällig für Beschädigungen. Das Holz leidet oft unter der Belastung und die ursprünglich glatt versiegelte Oberfläche wird unansehnlich und zerkratzt. Möbel, die jahrelang an einer Stelle stehen, hinterlassen Abdrücke und die Wege, auf denen man sich Tag für Tag durch die Wohnung bewegt, heben sich durch die abgenutzte Oberfläche, deutlich vom restlichen Boden ab. Fällt etwas zu Boden, können tiefe Dellen im Holz entstehen und die Optik negativ beeinträchtigen. Gleichzeitig sind solche Schäden Eintritttore für Feuchtigkeit, die das Parkett zusätzlich strapaziert. Ist der Parkett schwimmend verlegt, lässt sich der beschädigte Teil des Bodens, mit vergleichsweise wenig Aufwand, austauschen. Bei großflächiger Abnützung, oder wenn der Boden verklebt ist, wird es etwas schwieriger. Löcher können mit Wachs aufgefüllt werden. Trifft man den richtigen Farbton, kann so eine Reparatur den Schaden komplett unsichtbar machen. Tiefe Mulden lassen sich mit etwas Geduld, Wasser und einem Bügeleisen wieder ausgleichen. Das Parkett wird so stark angefeuchtet, dass das Wasser ins Holz sickert. Danach wird die Stelle kurz mit dem Bügeleisen erwärmt. Das erhitzte Wasser dehnt sich aus und drückt das verdichtete Holz wieder nach oben. Dabei muss man aber unbedingt darauf achten, die Oberfläche nicht zu verbrennen, indem man das Bügeleisen zu lange ansetzt.

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Mit der Zeit wird der Parkettboden rauh und man läuft Gefahrm sich zu verletzen. Hat man die Möglichkeit ihn abzuschleifen, lässt sich damit wieder der fast der Ursprungszustand herstellen. Ansonsten ist die beste Variante, einen Teppich über den Parkettboden zu verlegen

Schleifen und Versiegeln

Der wohl größte Vorteil des Parketts ist die Möglichkeit, die Oberfläche abzuschleifen und neu zu versiegeln. Dabei wird die oberste, beschädigte Schicht entfernt und eine neue Schutzschicht aufgetragen. Damit wird der Boden wieder wie neu. Allerdings hat das auch einen gravierenden Nachteil. Durch das Schleifen entstehen Unmengen an Staub. Staub, der sich hartnäckig in allen Schränken und allen Polstern festsetzt. Das Schleifen und neu Versiegeln des Parketts ist also nur eine Option, wenn man den Raum, besser aber die ganze Wohnung, komplett ausräumt. Als staubfreie Alternative bleibt nur, den beschädigten Parkettboden mit einem Teppich abzudecken. Teppichfliesen sind hier ganz besonders geeignet und bieten die Möglichkeit, die einzelnen Fliesen in unterschiedlichen Farben zu kombinieren und damit ein individuelles Muster zu erzeugen. Teppichfliesen werden nicht verklebt, sondern einfach auf den abgenutzten Parkettboden gelegt. Durch die schwere Beschichtung an der Rückseite liegen sie flach auf und verrutschen nicht. Sie lassen sich auch von Laien mit wenig Aufwand verlegen, sind kostengünstig und können, wenn man sie nicht mehr benötigt, einfach wieder entfernt werden.

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Parkettböden werden oft über Jahrzehnte genutzt. Dass sie mit etwas Aufwand saniert werden können, trägt auf jeden Fall zur langen Lebensdauer bei

Bodensanierung beim Umzug

Die beste Zeit, den Parkettboden abschleifen und neu versiegeln zu lassen, ist der Umzug. Wenn die Wohnung komplett leer ist und der aufgewirbelte Schmutz keine Schäden an der Einrichtung verursachen kann, ist der Aufwand am geringsten. Für das Schleifen und Versiegeln beauftragt man am besten einen Profi. Mit etwas handwerklichem Geschick und einer gegebenenfalls geliehenen Maschine, schafft man die Bodensanierung auch selbst. Diese Methode ist allerdings nicht dazu geeignet kleine Schäden im Parkett auszubessern. Der Boden muss zumindest im gesamten Raum gleichmäßig geschliffen werden. Andernfalls sieht man deutlich den Farbunterschied und auch die Versiegelung wirkt nicht glatt. Ist der Boden abgenützt, dann ist die beste Entscheidung, ihn mit einem Teppich zu schützen. Bezieht man eine Wohnung mit Schäden im Parkett, dann kann man ein paar Tage für die Sanierung des Bodens mit einberechnen. Dank der Dicke der Nutzschicht profitiert auch Fertigparkett vom Abschleifen. Parkett aus Vollholz kann mehrere Male problemlos geschliffen werden und erstrahlt danach in neuem Glanz.