Das Sparbuch bringt nur eine Sicherheit: Die des sicheren Verlustes!

Ein provokanter Titel, zugegebenermaßen. Doch ändert das nichts an seiner Richtigkeit. Seit Beginn der Finanzkrise und mit Verschärfung der Europäischen Staatsschuldenkrise kannten die Zinssätze der Industriestaaten weltweit praktisch nur eine Richtung, nämlich nach unten. Auf diesem Wege wird einerseits versucht, die Wirtschaft durch billigeres Geld zu stimulieren (Investitionskredite werden billiger), andererseits heißen niedrige Zinsen auch, dass sich die klammen Staaten billiger Refinanzieren können. Gleichzeitig wurde in beispiellosem Umfang Liquidität ins Bankensystem gepumpt. Das bleibt natürlich nicht ohne Auswirkungen. Durch das übermäßige Angebot an Geld sanken die Zinsen auf Sparbücher und Tagesgelder, da sich die Banken das Geld quasi zum Nulltarif von der Notenbank besorgen können. Gleichzeitig verharrt die Inflationsrate über der Schwelle von 2%. Wer sein Geld niedriger Verzinst anlegt, verliert jedes Jahr real an Kaufkraft, da die Preise schneller steigen als das Guthaben. Diese schleichende Enteignung ist auch als finanzielle Repression bekannt.

Wie kann man sich schützen? Nun, das Zauberwort heißt in diesem Zusammenhang Sachwerte. Dazu gehören alle Werte, die den Anspruch oder den Anteil an etwas „realem“ verbriefen. Gemeint sind unter anderem Immobilien, Rohstoffe/Edelmetalle und in erster Linie auch Aktien. Anleihen beispielsweise verbriefen nur eine Geldforderung und sind somit kein Sach- sondern ein Geldwert. Doch gerade Aktien stehen viele Deutsche nicht nur skeptisch, sondern geradezu angsterfüllt gegenüber. Die Sicherheit des Sparbuches, die des garantierten nominalen Werterhaltes wird vorgezogen. Doch diese vermeintliche Sicherheit trügt. Risikolos lässt sich die Inflationsrate heute im Prinzip nicht mehr verdienen. Damit werden Sachwerte zur Basis einer jeden langfristig soliden Vermögensallokation. Aus falsch verstandenem Sicherheitsbedürfnis sollte heute keiner mehr auf Aktien verzichten. Wer jedoch selbst nicht ausreichend informiert ist, sollte sich auf jeden Fall fachkundig beraten lassen. Entgegen des schlechten Rufes, den Banker heute genießen, sind sie nun einmal diejenigen, die die nötigen Kenntnisse in diesem Bereich mitbringen.