Kleines Business aufbauen

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Unselbstständige Erwerbstätigkeit ist heute in Deutschland die am weitesten verbreitete Form der Erwerbstätigkeit. Menschen arbeiten für Unternehmen und erhalten dafür ein monatliches Gehalt. Eingebettet in eine hierarchische Struktur erledigt man die Aufgaben, die die Vorgesetzte, oder der Vorgesetzte weitergeben. Je nach Arbeitsstelle hat man mehr, oder weniger Gestaltungsspielraum. Arbeitet man beispielsweise in einem Produktionsbetrieb am Fließband, dann gibt es meist klare Vorgaben für jeden einzelnen Handgriff. Bürojobs bieten oft etwas mehr Möglichkeiten, sich den Alltag selbst zu gestalten. Solange man seine Aufgaben erledigt, kann man selbst über die Reihenfolge und die Prioritäten entscheiden. Aber auch, wenn man seinen Alltag frei gestalten kann, bleibt oft ein bitterer Beigeschmack. Man fühlt sich, wie im viel zitierten Hamsterrad und tritt auf der Stelle. Die Früchte der eigenen Arbeit ernten andere und am Ende des Monats sieht es finanziell traurig aus. Mehr, oder weniger Arbeitseinsatz wird beim Gehalt nicht berücksichtigt. Ob ein Kollege es sich leicht macht, oder sich, im Sinne des Unternehmens, um Kunden und Aufträge bemüht, bringt kurzfristig keinen Unterschied. Das Unternehmen bezahlt dasselbe Gehalt. Also kommen viele engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf die Idee, sich selbstständig zu machen. Ein keines Business aufbauen ist keine Hexerei. Allerdings hat die Selbstständigkeit nicht nur Vorteile.

Früchte der Arbeit

Die Grundidee hinter der Selbstständigkeit ist, sein eigener Chef zu sein. Jeder Cent, den man verdient, fließt in die eigene Tasche. Leistet man in einem Monat mehr, dann verdient man auch mehr. Die Früchte der eigenen Arbeit zu ernten, ist für viele der Antrieb in die Selbstständigkeit. Unabhängigkeit von den Launen der Vorgesetzten und frei in allen Entscheidungen. Das klingt grundsätzlich verlockend und sicherlich ist es für Selbstständige auch häufig so, dass sie jede einzelne Entscheidung selbst treffen. Auf der anderen Seite muss man aber auch die Risiken bedenken. Als kleine Mitarbeiterin in einem Callcenter kommt man Tag für Tag ins Unternehmen, setzt sich an seinen Schreibtisch, fährt den PC hoch und startet mit dem Telefonieren. Dafür erhält man am Ende des Monats die vereinbarte Summe, sowie vereinbarte Zuschläge und Prämien. Das Unternehmen bietet Kundenservice an, der von den Mitarbeitern erledigt und kassiert das Geld, das die Kunden dafür bezahlen. Würde man dieselbe Dienstleistung den Kunden direkt anbieten, würde man deutlich mehr Geld bekommen, als nur das Gehalt. Oberflächlich eine einfache Rechnung. Als Selbstständige bleibt der Gewinn, den das Unternehmen macht, für das ich arbeite, in der eigenen Tasche. Allerdings muss man dazu etwas weiter denken.

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Am telefon des Arbeitgebers ist nicht immer klar, was im Umfeld notwendig ist

Geben und Nehmen

Man betritt morgens das Büro, für das der Arbeitgeber sämtliche Kosten trägt. Es wird geheizt, beleuchtet, versichert, gereinigt und gegebenenfalls adaptiert und renoviert. Am Arbeitsplatz setzt man sich an den Schreibtisch und den Bürostuhl, der ebenfalls vom Unternehmen, für das man arbeitet, bezahlt wurde. Zusätzlich musste der Arbeitgeber alle Gesetze einhalten und ergonomische Möbel kaufen. Startet man den PC, dann laufen die Kosten für Hardware, Reparatur, Instandhaltung, Lizenzen und Strom ebenfalls beim Arbeitgeber auf. Damit das Netzwerk funktioniert, stehen Netzwerkkomponenten und Server in Rechenzentren, die ständig gekühlt, gewartet und modernisiert werden müssen. Eine, vom Unternehmen bezahlte IT-Mannschaft sorgt dafür, dass alles funktioniert. Die Software, mit der man arbeitet, ist meist an die Bedürfnisse des Unternehmens angepasst und unterstützt die speziellen Arbeitsabläufe. Die Weiterentwicklung, Tests und sämtliche Lizenzen bestreitet das Unternehmen. Klingelt das Telefon, dann ist am anderen Ende ein Kunde, der vom Arbeitgeber akquiriert wurde. Dazu wurden Marketingmaßnahmen finanziert, Offerte gelegt und eine Vertriebsmannschaft bezahlt. Die Kunden, die beim Kundendienst anrufen, nutzen Dienstleistungen, oder Produkte, die der Arbeitgeber verkauft. Fällt man krankheitsbedingt aus, oder fährt in Urlaub, muss das Unternehmen für ausreichend Ersatz sorgen.

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Für die Gründung eines kleinen Unternehmens braucht man wenig mehr, als Tisch und Stuhl

Unternehmerisches Risiko

Wagt man den Schritt in die Selbstständigkeit, dann unterschätzt man häufig, die damit verbundenen Aufwände. Von der Büroeinrichtung, über IT-Infrastruktur bis hin zu Marketing und Vertrieb, muss alles selbst geleistet, oder zugekauft werden. Etliche Behördenwege müssen bei der Gründung erledigt werden. Außerdem ist eine ordentliche Buchhaltung Pflicht. Gegebenenfalls muss Umsatzsteuer verrechnet und abgeführt werden. Grundkenntnisse in Buchhaltung sind genauso erforderlich, wie ein zumindest grober Überblick über die Gesetzeslage. Schließlich ist man als Gründer auch haftbar. All das hat noch nichts mit der eigenen Geschäftsidee zu tun. Es sind noch keine Waren für den Weiterverkauf angeschafft, oder Dienstleistungen erbracht worden und schon laufen teils hohe Kosten auf. Allerdings darf man Selbstständigkeit natürlich nicht negativ sehen. Ist man motiviert und bereit ein Risiko zu tragen, dass man in einem Angestelltenverhältnis nicht tragen muss, dann kann man durchaus ein kleines Business aufbauen.

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In der deutschen Ausgabe des Formats stellen sich Gründer in der Höhle der Löwen vor potenzielle Investoren. Aus den Urteilen der erfahrenen Geschäftsleute kann man viel lernen

Kühlen Kopf bewahren

Wer Sendungen, wie Sharktank, oder Höhle der Löwen verfolgt, der weiß, dass es zwei Arten von Gründern gibt, die bei den Investoren vorstellig werden, um Geld für ihr Business zu bekommen. Die einen haben einen klaren Businessplan, schätzen den Wert ihres Unternehmens realistisch ein und bieten ein Produkt, das ein großes Potenzial hat. Andere haben völlig überzogene Vorstellungen von ihrem eigenen Geschäftserfolg und bewerten ihr Business viel zu hoch. Sie bieten oft auch Produkte an, die nicht gut durchdacht sind, oder kaum einen Wert bieten. Trotzdem sind sie von ihrer Idee überzeugt. Der Grund dafür ist häufig, dass sie bereits unglaublich viel Zeit und Geld in die Verwirklichung gesteckt haben. Dass das Produkt am Ende weit weniger wert ist, als ursprünglich angenommen, ist dann ein Problem. Daraus lassen sich zwei wichtige Grundsätze für Gründer ableiten. Das wichtigste ist das Produkt, oder die Dienstleistung, die man anbieten möchte. Es klingt romantisch verklärt, wenn man von der eigenen Apotheke träumt. Realistisch betrachtet muss man dafür aber Apotheker sein und ausreichend Kapital mitbringen. Man sollte in die Gestaltung dessen, was man verkaufen möchte, ausreichend Zeit investieren. Der zweite Grundsatz, den man von den abgewiesenen Gründern in der Höhle der Löwen lernen kann, bezieht sich auf die Investition. Man sollte in eine Geschäftsidee immer nur das Geld investieren, auf das man verzichten kann.

Die Geschäftsidee

Die mit großem Abstand wichtigste Aufgabe bei der Firmengründung ist die Entwicklung der Geschäftsidee. Meist startet es mit einer recht unklaren Formulierung. Hier darf man nicht in Euphorie verfallen und sofort mit der Markenrecherche beginnen. Stattdessen muss geprüft werden, ob es dazu bereits Angebote gibt. Will man einen Dönerladen in einem Viertel eröffnen, in dem es bereits mehr als genug Imbissbuden gibt, dann muss man die Chancen realistisch sehen. Entweder man überlegt sich eine neue Geschäftsidee, oder einen neuen Ort, an dem man sein kleines Business aufbauen kann. Je intensiver man sich mit der ursprünglichen Idee auseinandersetzt und je genauer man sich den Markt, also potenzielle Kunden und Mitbewerber ansieht, umso besser. So kann man aus einer vagen Idee eine Dienstleistung, oder ein Produkt entwickeln, das perfekt zu den Anforderungen passt und für das es aktuell kein Angebot gibt. Allerdings ist es auch mit dem besten Produkt schwer, in der Selbstständigkeit auf eigenen Beinen zu stehen. Hier kommt der zweite, oben genannte Grundsatz ins Spiel. Die Investitionen dürfen nicht zu hoch sein. Einen Laden zu mieten und einzurichten, sorgt für eine enorme finanzielle Belastung. Bleibt der Erfolg aus, dann sitzt man auf den Kosten. Nicht selten sind unüberlegte ehemalige Gründer über beide Ohren verschuldet, weil sie zu viel investiert haben. Im Idealfall startet man beim Aufbauen seines kleinen Business mit einer spartanischen Grundausstattung. Ein ergonomischer Schreibtisch 180 x 80 im Wohnzimmer, dazu ein guter Bürodrehstuhl, ein PC, ein Smartphone und ein paar Schreibutensilien sind oft genug, um erfolgreich ein kleines Business aufzubauen.

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Ein Produkt, oder eine Dienstleistung zu finden, die es in dieser Form noch nicht gibt, für die es aber Bedarf gibt, ist der wichtigste Schritt bei der Gründung

Das Produkt bin ich

Ein sehr breites Betätigungsfeld für Gründer sind Dienstleistungen. Ideal ist es, wenn man kaum etwas investieren muss, sondern sein Können und sein Wissen verkauft. Als Berater kann man Expertenwissen verkaufen. Auch Dienstleistungen werden gerne zugekauft. Viele davon lassen sich zu Randzeiten von daheim erledigen. Digitale Assistenten werden häufig gesucht. Als Freelancer kann man in Projekten mitarbeiten, oder einfache Bürotätigkeiten übernehmen. Speziell andere Gründer brauchen häufig Unterstützung bei administrativen Aufgaben. Je weniger investiert wird, umso weniger Risiko besteht auch, will man ein kleines Business aufbauen. Auch, dass das eigene Unternehmen klein anfängt und langsam und gesund wächst, ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Viele erfolgreiche Gründer starten daher ihre Tätigkeit neben ihrer unselbstständigen Erwerbstätigkeit. Sie nutzen die Sicherheit einer Festanstellung und bauen in ihrer Freizeit ihr eigenes Unternehmen auf. Die rechtlichen Rahmenbedingungen, wie die Meldung an den Arbeitgeber und Sozialversicherung, darf man natürlich nicht außer Acht lassen. Sobald man seine Geschäftstätigkeit beginnt, muss das neue Unternehmen gemeldet werden. Hält man die Investitionen gering und verkauft Dienstleistungen, die man selbst erbringen kann, ist das die perfekte Voraussetzung für einen erfolgreichen Weg in die Selbstständigkeit und raus aus dem Hamsterrad.