Schädlinge, Parasiten und Ungeziefer

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Charles Darwin hat die Theorie der Evolution entwickelt. Ihm zufolge überleben die am besten angepassten Tiere. Das treibt die Evolution voran. Die Mutatione und Anpassungen, die einen Vorteil bringen, werden verstärkt weitergegeben. So haben sich im Laufe der Zeit hoch spezialisierte Tierarten gebildet, die an bestimmte Lebenssituationen perfekt angepasst sind. So haben sich auch verschiedenen Symbiosen ergeben. Clownfisch und Anemone, aber auch viele andere Tiere haben sich darauf spezialisiert sich gegenseitig zu unterstützen. Putzerfische dürfen gefahrlos in das Maul von Haien schwimmen und auch andere Tiere nutzen die Dienstleistungen von Arten, die bei der Körperpflege helfen. Manche Tiere haben sich aber auch daran angepasst, anderen zu schaden. Schädlinge, Parasiten und Ungeziefer sind ebenfalls perfekt auf das angepasst, das sie tun. Sie haben Strategien entwickelt, die sie als Art erfolgreich macht und ihr Überleben sichert. Allerdings auf Kosten anderer Lebewesen.

Survival of the fittest

Der Vater der Evolutionstheorie hat mit dem Satz Survival of the fittest beschrieben, wie in seinen Augen Evolution funktioniert. Individuen einer Art, die schlechter an die Lebensbedingungen angepasst sind, als andere, überleben oft nicht. Lebt ein Tier im Schnee, dann sind beispielsweise die Exemplare, die ein dünkleres Fell haben im Nachteil. Sie werden als erstes gefressen und haben damit weniger Chancen sich zu vermehren. Im Laufe der Evolution sorgt das dafür, dass die Tiere dieser Art fast ausschließlich schneeweiß sind. Eine perfekte Anpassung, die auf die natürliche Auslese basiert. Dass Tiere so die unglaublichsten Anpassungen entwickeln können, zeigen viele Arten eindrucksvoll. Ideal für den jeweiligen Lebensraum angepasst, verfügen Sie über Mechanismen, Verhaltensweisen und körperliche Anpassungen, die ihnen einen großen Vorteil bringen.

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Symbiosen sind im Tierreich weit verbreitet und zum beiderseitigen Vorteil

Schädlinge, Parasiten und Ungeziefer

Manche Tiere haben sich dabei darauf verlegt, von anderen Tieren, oder Pflanzen zu leben. Die Kunst dabei ist es, die Tiere von denen sie abhängig sind, nicht zu töten. Oft ist aber genau das das Ziel der Parasiten. Beschäftigt man sich beispielsweise mit dem Wirtskreislauf von Parasiten, wie dem Fuchsbandwurm, dann ist man überrascht von den komplexen Mechanismen, zu denen der einfache Organismus fähig ist. Über den Kot eines infizierten Fuchses gelangen die Eier in den Nahrungskreislauf von Kleinnagern. Beispielsweise Mäuse infizieren sich damit. Sie sind aber lediglich der Zwischenwirt. In ihnen wachsen die Larven der Fuchsbandwürmer heran. Sind sie gereift, schwächen sie den Zwischenwirt immer mehr. Dadurch wird die Maus eine leichte Beute für Füchse, die sich so mit dem Fuchsbandwurm infizieren. Parasiten sind oft auch in der Lage, das Verhalten ihrer Zwischenwirte zu verändern. So verlieren Mäuse und Ratten, die vom Einzeller Toxoplasma gondii befallen sind, die natürliche Angst vor dem Geruch von Katzenurin. Das macht sie zu einer leichten Beute.

Zombiepilze

Ein wahrer Meister unter den Parasiten ist ein Pilz. Ophiocordyceps befällt Ameisen und macht sie zu Zombies. Ameise nehmen die Pilzsporen am Boden auf. Sie fressen sich durch den Panzer und übernehmen die Steuerung des Gehirns. Etwa zwei Tage nach der Infektion verlässt die Ameise ihren Stamm und klettert auf einen Baum. Dort beisst sich sich in die Unterseite eines Blattes fest und stirbt. Der Pilz kann dann wachsen und später wieder Pilzsporen produzieren, die neue Ameisen am Boden aufnehmen werden. Bei uns Menschen sind derartige Fälle von Gedankenkontrolle nicht bekannt. Trotzdem leiden auch wir unter Parasiten. Neben verschiedenen Würmern, die sich in unserem Körper sehr wohl fühlen und von unserer Nahrung leben, gibt es auch Außenparasiten. So werden meist über Haustiere auch Flöhe eingeschleppt. Die kleinen Insekten werden nur wenige Millimeter groß und sind mit freiem Auge nicht aufzuspüren. Sie können mit einer Flohfalle nachgewiesen werden. Sie lassen sich mit viel Aufwand loswerden. Befallene Haustiere werden gekämmt und die Wohnung wird häufig gesaugt. Wäsche muss mit 60° Celsius gewaschen werden und häufiges Duschen und Baden vertreibt sie vom Körper.

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Wühlmäuse wirken solange niedlich, bis sie ganze Obstbäume vernichten

Ungeziefer

Besonders die Insekten sind in der Lage uns sehr hartnäckig zu schaden. Wer schon einmal Ameisen in der Wohnung hatte, der weiß, dass es fast unmöglich ist, die kleine Armee wieder loszuwerden. Kakerlaken überleben mehr als die zehnfache Dosis an radioaktiver Strahlung, wie wir Menschen und können bis zu 9 Tage ohne Kopf überleben, bevor sie verhungern. Insekten sind nicht nur widerstandsfähiger, sondern vermehren sich auch rasant. Flöhe vermehren sich explosionsartig. Innerhalb von 8 Wochen kann ein weiblicher Floh bis zu 1.000 Eier legen. Solchen Reproduktionsraten steht man als Mensch fast schon machtlos gegenüber. Auch wenn Flöhe selten sind und der Menschenfloh nicht mehr vorkommt, können uns auch andere Insekten vor unlösbare Probleme bei der Bekämpfung stellen. Etwa Fruchtfliegen halten sich hartnäckig in unserem Wohnraum. Alle Versuche ihre Vermehrung einzudämmen scheitern und die kleinen Mücken leben rund um Obst, oder in Blumenerde weitgehend unbeeindruckt von unseren Versuchen, sie loszuwerden.

Schädling und Nützling

Aber was macht einen Schädling zu einem Schädling? Die Einstellung dazu hat sich in der letzten Zeit durchaus verändert. Biologische Landwirtschaft setzt vermehrt auf den Einsatz natürlicher Feinde von Schädlingen. Tiere, die bisher als Kollateralschäden der Insektenvernichtung zum Opfer gefallen sind, werden heute gezielt als Nützlinge eingesetzt. Sie werden direkt in den Feldern verteilt uns sorgen dort für eine natürliche Kontrolle der Population von Schädlingen. Schädlinge schaden Pflanzen und Tieren. So kann etwa eine Wühlmauspopultation die Wurzeln von Nutzpflanzen massiv schädigen. Die Wurzeln von Obstbäume, Sträuchern und andere Pflanzen werden von den kleinen Nagern angenagt und die Pflanzen damit massiv geschädigt. Mit einer Wühlmausfalle werden die Tiere getötet um der Plage Herr zu werden. Aber auch hier kann man gezielt auf Nützlinge setzen und mit Sitzstangen und Einfluglöchern Möglichkeiten für Greifvögel un Eulen schaffen, sich niederzulassen.

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Gegen Wühlmäuse kann man auch Anreize für Raubvögel schaffen. Sitzstangen laden sie ein und sorgen dafür, dass die Wühlmauspopulation natürlich kontrolliert wird

Umdenken

Tatsächlich findet seit einigen Jahrzehnten ein Umdenken statt. Das komplexe Zusammenspiel der Natur ist für uns nicht leicht zu verstehen. Ein radikaler Eingriff in Form von Gift, oder anderer Methoden zur Ungeziefer- und Schädlingsvernichtung, hat oft auch negative Seiten. Heute setzt man in der Landwirtschaft oft auf natürliche Methoden und Nützlinge, oder gezielte Fallen. Parasiten hingegegen schaden uns, unseren Haustieren, oder Pflanzen. Sie werden unvermindert bekämpft. Allerdings sind diese Organismen so hoch spezialisiert und so gut an ihre Lebensweise angepasst, dass es oft unmöglich ist, sie effizient zu bekämpfen, ohne auch den Wirt zu schädigen. Auch wenn Schädlinge, Parasiten und Ungeziefer uns schädigen, ist es doch faszinierend zu beobachten, wie perfekt sie angepasst sind.